Bories: Ein provenzalisches, architektonisches Wunder

Heute möchten wir Ihnen von einem Wahrzeichen der Provence erzählen, das den Luberon-Fans unter uns sicherlich schon sehr wohl bekannt ist: den Bories. Diejenigen, die zum ersten Mal in unsere Gegend kommen, werden bei der Vorbeifahrt in ihrem Auto sicher kleine Steinbauten auf den Feldern sehen. Das sind keine zufällig angehäuften Steinhaufen, sondern unsere berühmten Bories!

Was sind diese Bories?
In den sonnenverwöhnten Landschaften der Provence hat ein besonderes architektonisches Wunder die Fantasie von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beflügelt. Die französischen Bories sind stoische Zeugen einer vergangenen Epoche. Ursprünglich dienten die Bories als Zufluchtsorte für Hirten, Bauern und ihr wertvolles Vieh. Sie boten Schutz vor der prallen Sonne, Zuflucht vor stürmischem Wetter und einen sicheren Unterschlupf für Werkzeuge und Vorräte. 

Eine architektonische Meisterleistung
Diese rätselhaften Bauwerke, von denen man annimmt, dass sie in der Eisenzeit um 2000 v. Chr. errichtet wurden, haben den Test der Jahrhunderte mit Anmut überstanden. Die sorgfältig aus Kalkstein gefertigten Bories ragen ohne eine Spur von Mörtel oder anderem Bindematerial aus der Erde. Diese außergewöhnliche Technik der Trockenmauerbauweise verleiht ihnen eine unvergleichliche Mystik.

Die kreisförmige oder ovale Form mancher Bories weist eine harmonische Symmetrie auf, die von der Geschicklichkeit und Präzision ihrer Erbauer zeugt. Ihre erstaunlich dicken Wände, die eine beeindruckende Breite von zwei Metern erreichen, bieten nicht nur strukturelle Integrität, sondern dienen auch als natürliche Isolierung gegen die extremen klimatischen Bedingungen der Region.

Die Krönung der Bories sind ihre charakteristischen Kragsteindächer. Als würden sie der Schwerkraft trotzen, überlagern sich die Steine allmählich, wenn das Bauwerk ansteigt, und bilden so eine kunstvoll konstruierte Kuppel oder ein kegelförmiges Dach. Diese ausgeklügelte Technik sorgt dafür, dass das Dach selbsttragend ist, so dass keine zusätzlichen Balken benötigt werden.

Wo gibt es Bories zu sehen?
Zwei Orte sind emblematisch, um sich diese architektonische Kuriosität anzusehen:

Das “Village des Bories” in Gordes, das jedoch sehr touristisch ist. Wir empfehlen daher einen Besuch in “L’enclos des Bories” in Bonnieux, das etwas weniger bekannt ist und sich über 4 Hektar erstreckt. Außerdem gibt es am Ende einen kleinen Hang mit einem Panorama auf die benachbarten Dörfer.

Und sonst kann man hier und da eine Borie auf seiner Reise erblicken!

Wenn man die Augen offen hält, findet man sie immer noch auf den Feldern in unserer Region. Das kann bei Autofahrten mit Kindern schnell zu einem Spiel werden. Wer zuerst eine Borie sieht, ruft „Borie“!

Sie sind übrigens auch tolle Fotomotive, besonders wenn man sie in der Lavendelblüte ausfindig macht 😉

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