Grasse: Welthauptstadt der Parfümerie

Grasse ist eine reizende historische Stadt. Auf den ersten Reliefen der Voralpen gebaut, beherrscht sie majestätisch das Hinterland von Cannes und bietet wunderschöne Panoramablicke. Der interessanteste Teil der Stadt ist natürlich das historische Zentrum mit seinen verschlungenen und engen Gassen, seinen mittelalterlichen Häusern, seinen roten oder gelben Ockerfassaden, seinen typisch provenzalischen schattigen Plätzen und seinen hübschen kleinen Läden.

Die Altstadt ist der perfekte Ort zum ziellosen Schlendern. Die kleinen Gassen werden Sie zum Kirchplatz der Kathedrale Notre Dame-du-Puy führen. Links davon befindet sich ein kleiner Platz voller Blumen, von dem aus Sie einen der hübschesten und spektakulärsten Ausblicke auf das Umland haben. 

Zweifellos werden Sie ebenfalls den im 19. Jh. gebauten Place aux Aires entdecken. Hier findet jeden Vormittag der Blumenmarkt statt. Im Sommer bieten die im 17. und 18. Jh. um den Platz herum gebauten Arkaden angenehmen Schatten. Am Abend, bevor die Sonne hinter den Häusern verschwindet, erstrahlen manchmal die Fassaden in zauberhaften Farben. Ein wahres Glück für Fotografen!

Versäumen Sie auch nicht das Internationale Museum der Parfümerie mit seiner großartigen Sammlung von Gegenständen aus der Parfüm- und Kosmetikherstellung.

Machen Sie schließlich auch einen kleinen Abstecher in das Musée provençal du costume et du bijoux (Provenzalisches Trachten- und Schmuckmuseum) sowie die Läden der drei berühmtesten Parfümhersteller der Stadt: GalimardFragonard und Molinard.

Kleine Geschichte der Parfümerie in Grasse

Alles begann mit den „Maîtres gantiers parfumeurs“ (Parfümhändler und Hersteller von feinen Lederhandschuhen), die von König Ludwig dem 14. das Monopol auf den Handel mit Düften erhielten.

Zu Beginn sind die „Maîtres gantiers parfumeurs“ Gerber, die sich auf die Herstellung von feinen parfümierten, damals von Aristokraten in ganz Europa sehr geschätzten Lederhandschuhen spezialisiert haben. Der Erfolg der Handschuhe lässt sich umso besser nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass diese Damen und Herren sich praktisch niemals wuschen. Sie befürchteten nämlich, dass Bäder die Ausbreitung von Krankheiten unterstützen würden. Die damals hergestellten Düfte waren gemäß dem Gestank, der wohl in den Städten geherrscht hat und den es zu verdecken galt, eher kräftig. 

Um über die notwendigen Rohstoffe zu verfügen, begannen die „Maîtres gantiers parfumeurs“ auf den Hügeln von Grasse mit dem Anbau verschiedener Duftpflanzen wie dem Jasmin, der Rosa centifolia, dem Veilchen, der Mimose, der Tuberose, dem Lavendel und vielen mehr. Die Lohgerbereien verschwanden nach und nach, und aus der Parfümherstellung entwickelte sich eine eigene erfolgreiche Industrie.

Die als Welthauptstadt des Parfüms bezeichnete Stadt Grasse hat viele der berühmten Namen der Parfümerie zur Welt kommen sehen. Der zweifellos bedeutendste ist Galimard, der seine Parfümerie 1747 gründete. Das Unternehmen setzt sich seit nunmehr über 250 Jahren mit einem außergewöhnlichen Know-how fort, das seine Inspiration sowohl in industriellen Methoden als auch im Luxushandwerk findet. Nach Galimard ist die älteste Parfümerie das Haus Molinard, das nahezu ein Jahrhundert nach seinem berühmten Vorgänger gegründet worden ist.

Die Parfümerie Molinard war lange für ihre Kölnisch Wasser berühmt. 1921 schuf Molinard die berühmten Düfte Habanita und Concréta, die auch heute noch im Verkauf sind. 1926 schuf schließlich Eugène Fuchs zu Ehren des berühmten Malers die Parfümerie Fragonard.

Die Parfümerie ist noch heute der wichtigste Arbeitssektor von Grasse.

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