
Atypisches Anwesen in einem Ockerdorf – 914 RUS
Dieses Anwesen aus dem 18. Jahrhundert strahlt viel Charme aus und wird die Provenceliebhaber mit seinen alten Mauern verzaubern.
Als wir uns überlegt haben, über welches Thema wir denn für Anfang Juli schreiben könnten, kam ganz schnell der Lavendel auf dem Teppich. Gleichzeitig gräuselt es uns aber auch ein wenig, darüber zu berichten.
Jedes Jahr werden unsere Social Medias überflutet von Lavendel, alle Märkte haben mindestens einen Lila-stand wo man alles mögliche, lavendel-haltige kaufen kann: Öl, Seife, Cremes… Sogar der Bäcker von Apt bietet Lavendelbaguette an…
Was kann man denn zusätzliches schreiben, oder eine Überdosis zu riskieren?
Also haben wir uns gedacht, dass wir ein kleines, lockeres Quiz machen könnten, um unser Wissen über diese schöne Pflanze aus der Provence zu überprüfen. Hier nun unser “Richtig/Falsch” Ratespiel!
Falsch.
Lavendel als Symbol der Provence ist relativ neu und stammt aus dem 20. Jahrhundert. Unter anderem dank der regionalen Schriftsteller, die den Lavendel auf die Goldwaage legten. Der Lavendel als Blume der Provence erschien vor allem 1944 unter der Feder von Marguerite und Paul Augier in mehreren Erzählungen ihrer “Contes de Lure et du Ventoux” (regionale Märchenerzählungen). Und natürlich Jean Giono, der erklärte, dass Lavendel die „Seele der Haute Provence“ sei.
Falsch.
Ende des 19. Jahrhunderts war der Anbau von Lavendel zunächst eine wirtschaftlich-politische Entscheidung, die man aufbrachte, um die Landflucht der Bevölkerung zu verhindern, besonders in den Gebirgsgegenden der Haute Provence.
Der Lavendel war bisher eine wilde Pflanze, die in den Bergen reichlich vorkam und auf den entwaldeten und verarmten Böden, die durch eine jahrhundertelange intensive und schlecht geführte Nutzung verarmt waren, hervorragende Bedingungen für ihre Entwicklung fand.
Der Lavendel bot viele Vorteile: zum einen ist er ist leicht anzupflanzen und zu pflegen. Zum anderen stieg die Nachfrage konstant dank der Industrie und der Parfümeure.
Richtig.
Die ersten Lavendelkulturen waren Mischkulturen, Baïassières genannt (baïasse ist provenzalisch für Lavendelfuß). Sie wuchsen mit Mandel- und anderen Bäumen zusammen und es gab genug Distanz zwischen jedem Strauch, sodass ein Mensch dazwischen laufen konnte, um die Pflanze abzuschneiden.
Als der Lavendel von den Hochebenen herunterkam, um in den Ebenen massiver angebaut zu werden, änderte sich auch die Lavendelkultur und nahm die Gestalt von kilometerlangen, uniformen und eng aneinander gereihten Feldern an.
Die Richtung der Lavendelreihen selbst veränderte sich: Ursprünglich verliefen sie parallel zu den Höhenlinien, damit die Pflanzen Wasser und Erde speichern konnten, heute verlaufen sie in Richtung des Hangs, damit die Traktoren leichter durchfahren können
Richtig.
Zu Beginn des Lavendelanbaus wurden die Felder mit Setzlingen bepflanzt, die aus den weiten, mit wildem Lavendel bedeckten Flächen entnommen wurden, oder sie wurden gesät. Jede Pflanze war dann einzigartig und unterscheidete sich von den anderen in Größe, Form, Farbe und Qualität des ätherischen Öls.
Heute vermehrt man Lavendel durch Stecklinge. Dies sind die sogenannten Klonkulturen. Alle Pflanzen sind absolut identisch untereinander, in Form, Farbe und Qualität für ätherische Öle.
Falsch.
Echter Lavendel wächst in Regionen, die mindestens 800 Meter über dem Meeresspiegel liegen, in trockenen, kalkhaltigen Gebieten, während Lavandin – sein Verwandter – so gezüchtet wurde, dass er relativ überall wachsen kann. Seit den 1950er Jahren hat der Lavandin, der auch fünfmal mehr Öl produziert, den feinen, echten Lavendel fast vollständig verdrängt. Heute macht die neue Art etwa 80% der Lavendelproduktion aus, wie in Valensole, während die Mutterart nur noch in den höheren Lagen zu finden ist, wie z.B. Sault.
Alles richtig gehabt? 😉
Dieses Anwesen aus dem 18. Jahrhundert strahlt viel Charme aus und wird die Provenceliebhaber mit seinen alten Mauern verzaubern.
Das Häuschen mit Pool, das zwischen einem Lavendelfeld und einem Weinfeld liegt, bietet einen schönen Urlaub im Herzen des Luberon.